Geschrieben am: 24. Februar 2016 | Kategorie: Die Alte Schule
Der Wiederaufbau des alten Schulhauses auf dem Gelände der HBO geht gut voran. Der Außen- und Innenausbau läuft zwar neben unserem "normalen" Geschäft, und muss daher immer wieder warten, aber es geht ganz gut voran.
Die Vorgeschichte
Im Sommer 2014 sollte das alte, für den Nichtfachmann auf den ersten Blick recht unansehnliche Schulgebäude in Steinheim, einem Nachbarort von Söhnstetten, abgerissen werden. Wir fanden (mal wieder), dass das Gebäude viel zu schade sei für den Abriss. So war die Zeit für uns gekommen, unsere zweite große Translozierung in Angriff zu nehmen.
Unsere erste Translozierung brachte uns unser heutiges Domizil, die ehemalige Schreinerei der Schwäbischen Hüttenwerke, in dem wir nun seit sechs Jahren auf 1100 m² unsere Schätze ausstellen. Damals hat außer dem Chef und einem langjährigen Mitarbeiter anfangs keiner so richtig an das Gelingen der Aktion geglaubt. Nun war die Zahl der Skeptiker schon viel kleiner geworden.
Die Schule war 1850 gebaut worden, aber schon bald als Schulhaus zu klein gewesen und für andere Zwecke genutzt worden. Nach dem Krieg wurden Flüchtlinge aus Russland dort einquartiert, weshalb das Gebäude von den Einheimischen bald "die Russenschule" genannt wurde. Unter dem Namen ist sie heute noch bekannt.
Im Herbst 2014 traten sechs Mann an und bauten das Schulhaus innerhalb von sechs Tagen bis auf die Grundmauern ab. Auch hier verfuhren wir, wie bei der alten Schreinerei: wo es ging, wurden ganze Segmente der Wände "am Stück" verladen und zu uns transportiert. Alle Bauteile natürlich sorgsam nummeriert und sortiert, so dass am neuen Standort kein Puzzlespiel auf uns wartete.
Bei uns auf dem HBO-Gelände wurden die einzelnen Teile zunächst eingelagert. Im März 2015 wurde dann das Fundament erstellt, im Mai konnte Richtfest gefeiert werden. Der Auf- und Ausbau läuft neben unserem "normalen" Geschäft und muss daher immer wieder warten, aber es geht trotzdem gut voran.
Eine Giebelseite haben wir ganz modern gestaltet, mit durchgängiger Glasfront, die den Blick auf den angrenzenden Wald freigibt. Eine gelungene Kombination aus alt und neu wie wir finden. Wenn dann noch die Terrasse und der Schwimmteich fertig sind, kann der Sommer kommen.
Und wo wir bei Translozierung sind - die dritte steht eventuell schon in den Startlöchern. Diesmal ist es eine Scheune von der Laichinger Alb mit einer ganz eigenen Kubatur, die es uns angetan hat. Wir werden sie in jedem Fall bergen und lagern sie ein, bis sich eine neue Heimat für sie findet. Evtl. ist sie auch schon gefunden. Die Begeisterung für alte Gemäuer ist nicht nur bei uns groß.